Siloprobe richtig ziehen - so funktioniert's

Die Qualität der Probenahme ist entscheidend für die Aussagekraft aller Untersuchungsergebnisse. Fehler, die bereits bei der Probenahme gemacht werden, können später nicht korrigiert werden. Daher ist äußerste Sorgfalt geboten. Alle verwendeten Geräte und Behältnisse müssen sauber und trocken sein, um Verunreinigungen zu vermeiden. 

Die Proben von Grundfuttermitteln sollten eine präzise Charakterisierung jedes Silos sowie jeder Partie Silage ermöglichen. Die Probenahme sollte erfolgen, wenn die Silage gut durchsiliert ist, was in der Regel mindestens 4 bis 6 Wochen dauert.

Probenahme mit dem Bohrstock

Wir empfehlen die Probenahme mit einem Bohrstock, da sie auch an geschlossenen Silos durchgeführt werden kann. Dies ermöglicht Ihnen, Ihr Silo vorab zu beproben und die Ergebnisse sowie die Rationsberechnung rechtzeitig zur Siloöffnung zu erhalten. Je nach Bedarf und Silogröße können entweder das gesamte Silo oder nur Teile davon beprobt werden.

  1. Entfernen Sie das Netz und die Beschwerungen (Erde, Sandsäcke, Reifen usw.) an der Stelle, an der die Probenahme erfolgen soll.
  2. Reinigen Sie die Oberfläche der Folie an der Stelle der Probenahme.

     

  3. Schneiden Sie die Folie an der Probenstelle über Kreuz ein und klappen Sie diese um.
  1. Verwenden Sie den Bohrstock, um die Probe über die gesamte Tiefe des Silos zu entnehmen, möglicherweise in mehreren Etappen.
  2. Verschließen Sie die Probenstelle wieder mit der Folie. Reinigen Sie diese gründlich und verschließen Sie sie mit witterungsfestem Klebeband. 
  3. Legen Sie abschließend das Vogelschutznetz und die Beschwerungen wieder auf das Silo.

Weitere Hinweise

An der Anschnittfläche

Wenn das Silo bereits geöffnet ist, können Proben an der Schnittkante entnommen werden. Um repräsentative Ergebnisse zu erhalten, sollten Proben von verschiedenen Stellen in W-Form entnommen und in einem Eimer gemischt werden. Je größer das Silo, desto mehr Stellen sollten in diese Mischprobe einfließen.

Die Anschnittfläche sollte möglichst frisch sein. Daher bietet sich eine Probenahme direkt nach der Fütterungszeit an. Alternativ kann die erste Schicht (ca. 20 cm) verworfen werden.

Optimale Probeaufbereitung für präzise Ergebnisse

Im Labor benötigen wir je nach Art des Futtermittels 500 bis 1.000 Gramm Probenmaterial. Mischen Sie die gesammelten Proben in einem großen Eimer und entnehmen Sie daraus das Material für den Probenversand.

Wichtig ist, die Probe luftdicht zu verpacken, idealerweise durch Vakuumieren, um ihre Qualität während des Versands zu bewahren.

 

Die Bausteine des Sano Laborberichts im Überblick

Ein Laborbericht enthält viele verschiedene Abkürzungen und Werte. Damit erhalten Landwirt:innen und Berater:innen ein gutes Instrument zur Rationsoptimierung und Leistungsvorhersage. Hier finden Sie die wichtigsten innovativen Kennwerte und Maßeinheiten aus dem Sano Laborbericht einfach erklärt. So wissen Sie direkt, was in Ihren Futtermitteln steckt.

  • Rohprotein (XP): Repräsentiert das Protein auf Basis des Gesamt-Stickstoffgehaltes der Probe. Enthält neben dem Reinprotein auch den Nicht-Protein-Stickstoff.
  • Ammonium XP Äquivalente: Gibt den Anteil an Ammoniak am Rohprotein an. Zu hohe Werte können auf einen Proteinabbau im Silo, z.B. durch Clostridien, hinweisen.
  • ADF: Saure Detergentienfaser. Faserbestandteile, die in saurer Detergentienlösung nicht lösbar sind. Vor allem Lignin.
  • aNDF: Neutrale Detergentienfaser. Faserbestandteile, die in neutraler Detergentienlösung nicht lösbar sind. Dazu gehören Hemicellulose, Cellulose und Lignin.
  • NDF Verdaulichkeit: Anteil der Faserbestandteile der NDF, welche innerhalb der angegebenen Zeit von der Kuh verdaut werden können.
  • uNDF: Anteil Faserbestandteile der NDF, welche innerhalb der angegebenen Zeit nicht verdaut werden können. Bildet das Gegenstück zu NDF-Verdaulichkeit.
  • Zucker (Ethanol- und wasserlöslich): Anteil an Zucker, welcher sich in Wasser bzw. in 80% Ethanollösung löst.
  • Stärke: Stärkegehalt der Probe.
  • Stärke-Verdaulichkeit: Abbaugeschwindigkeit der Stärke im Tier.

Im Verlauf der Maissilagelagerung verändert sich die Verdaulichkeit der im Mais enthaltenen Stärke. Das hat Auswirkungen auf die Wahl zusätzlicher Futtermittel. Mithilfe der CNCPS-Futteranalyse können Sie so gezielt Futtermittel einsetzen.

  • Flüchtige Fettsäuren: Entstehen durch Kohlenhydratabbau während des Siliervorgangs. Dienen der Qualitätsbeurteilung des Siliervorgangs.
  • Milchsäure: Entsteht durch Kohlenhydratabbau während des Siliervorgangs.
  • Essigsäure: Hohe Gehalte bedingt durch lange Feldliegezeiten, lange Befülldauer und zu langsame Ansäuerung.
  • Buttersäure: Entsteht durch zu nasses, verschmutztes Siliergut, geringen Zuckergehalt und/oder zu geringen Besatz an Milchsäurebakterien. Wird von Clostridien gebildet.
  • 1,2 Propandiol: Propylenglykol. Wird durch heterofermentative Milchsäurebakterien gebildet.
  • Aminosäuren - absolut: Absoluter Gehalt der essenziellen, semi- und nicht essenziellen Aminosäuren in der Probe.
  • NH3: Ammoniakgehalt der Probe.
  • Aminosäuren – ideale Verdaulichkeit: Anteil der einzelnen essenziellen, semi- und nicht essenziellen Aminosäuren, der im Dünndarm (Ileum) verdaulich ist. Tierartspezifisch für Schwein und Geflügel.
  • NIRS Analyse Resultate: Gehalte der Rohnährstoffe in der Probe.
  • Phosphat (P2O5): Gesamtgehalt an Phosphat in der Probe. Nutzbar für die Stoffstrombilanz.
  • Stickstoff (N): Gesamtgehalt an Stickstoff in der Probe. Nutzbar für die Stoffstrombilanz.
  • Energiebewertung: Energetische Bewertung der Probe spezifisch für Sauen, Mastschwein, Geflügel und Wiederkäuer.

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