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Fütterung in Hitzeperioden: Zu Beginn der Laktation

Ein gelungener Start in die Laktation ist die halbe Miete! Wie dieser in Verbindung mit der Fruchtbarkeit steht und welche Faktoren auch im Sommer zum Gelingen beitragen, lesen Sie hier.

Eine Kuh mit ihrem Kalb im Stall

Wie bereits im Artikel "Fruchtbarkeit in Hitzeperioden unterstützen" angesprochen, stellt die Fruchtbarkeit vor allem im Sommer eine Herausforderung auf landwirtschaftlichen Betrieben dar. Getreu dem Motto „Nach der Kalbung ist vor der Kalbung“ hat Hitzestress bereits zu Beginn der Laktation einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. In diesem Zeitraum kommt es ohnehin zu einer negativen Energiebilanz. Dabei mobilisieren die Kühe Körperreserven, um den erhöhten Energiebedarf zu decken. Gerade in dieser kritischen Zeit ist es entscheidend, dass die Futteraufnahme schnell ansteigt, um den Körpermasseabbau auf ein Minimum zu reduzieren. Daher besteht die Zielsetzung darin, sämtliche Einflussfaktoren zu identifizieren und eliminieren, die die Futteraufnahme negativ beeinflussen.

Hohe Futteraufnahmen nach der Kalbung

Festzuhalten bleibt, dass der größte Einflussfaktor für eine erneute Trächtigkeit die Deckung des Energiebedarfs durch eine hohe Futteraufnahme einer bedarfsgerechten Ration ist. Nur so kann eine optimale Energieversorgung sichergestellt werden, was eine erneute Trächtigkeit ermöglicht (Abbildung 1). In diesem Zusammenhang spielt insbesondere nach der Kalbung die Prävention von Stoffwechselerkrankungen eine zentrale Rolle. Um die Futteraufnahme direkt nach der Abkalbung anzuregen, ist die Flüssigkeitsaufnahme in Form eines Abkalbetrunkes das Mittel der Wahl. Da die Flüssigkeit den Pansen füllt und schnell resorbiert wird, beginnen die Kühe nach der Kalbung schneller zu Fressen. BoviFit® SC stellt der Kuh zudem schnelle Energiequellen bereit und füllt den Elektrolythaushalt auf. Bierhefen und Leinsamen wirken zudem appetitanregend. Das trägt zur Regeneration und zum Abgang der Nachgeburt bei, außerdem wird so einer Labmagenverlagerung vorgebeugt.

   

Die Voraussetzungen für hohe Fruchtbarkeiten

Abbildung 1: Die Voraussetzungen für hohe Fruchtbarkeiten müssen erfüllt sein.

   

Die negative Energiebilanz- eigentlich ein natürlicher Anpassungsmechanismus

Schon während der Follikel auf dem Eierstock heranreift, ist eine bedarfsdeckende Energieversorgung nötig. Der Zeitraum bis zum Eisprung umfasst etwa zwei bis drei Monate. Konkret bedeutet das, dass der Follikel für die erste Besamung im Zeitraum der negativen Energiebilanz heranreift. Kann sich dieser nicht adäquat entwickeln, bedeutet das eine minderwertige Follikelqualität und in der Konsequenz eine geringere Trächtigkeitswahrscheinlichkeit. Genau deshalb ist es so wichtig, den hohen Energiebedarf nach der Kalbung zu decken.

Die Kuh benötigt nicht nur Energie zur Milchbildung, sondern auch zur Fettsynthese. Um diesen Energiebedarf zu beeinflussen, empfiehlt es sich gezielt den Milchfettgehalt in der Frühlaktation durch die Fütterung zu senken.

Pansengeschützte konjugierte Linolsäuren in LinoLac® reduzieren die Fettsynthese in der Milchdrüse und senken somit den Energiebedarf pro Liter Milch. Gleichzeitig wird durch den Einsatz von pansengeschütztem Fett die Energiekonzentration in der Ration gesteigert. Das trägt dazu bei, dass das Energiedefizit zu Beginn der Laktation auch bei geringerer Futteraufnahme nicht zu groß wird.

Die negative Energiebilanz ist eine natürliche Strategie der Kuh, den hohen Energiebedarf für die Milchproduktion in der ersten Zeit nach der Kalbung zu kompensieren. Die Höhe der Futteraufnahme steigt erst langsam an und erreicht zu Beginn noch nicht das Niveau, um den Energiebedarf von Hochleistungskühen zu decken. Die negative Energiebilanz wird erst dann zum Problem, wenn sie längere Zeit andauert und übermäßig viele Körperreserven eingeschmolzen werden. Durch den Abbau werden freien Fettsäuren (NEFA) in die Leber transportiert und belasten diese. Die Abbauprodukte der Fettsäuren werden aufgrund des Energiemangels zu Ketonkörpern abgebaut, diese sorgen in großen Mengen für eine Blutübersäuerung (metabolische Acidose). Die daraus entstehende Krankheit nennt sich Ketose. Diese wirkt sich nachhaltig negativ auf die Fruchtbarkeit der Kuh aus. Hohe Ketonkörpergehalte haben einen toxischen Einfluss auf die heranreifenden Eizellen. Das resultiert in einer schlechteren Follikelqualität. Zyklusstörungen sind demnach auch unter den Folgen der Ketose einzuordnen (Alemu, 2024). Bei Hitzestress wird diese Situation verschärft durch den Rückgang der Futteraufnahme. Im Umkehrschluss bedeutet das, je schneller die Futteraufnahme auf einem hohen Niveau ist, desto weniger Körperreserven muss die Kuh mobilisieren. Die Höhe der Futteraufnahme hängt jedoch unter anderem auch von der Fütterung der Vorbereiter im Trockenstand, der Körperkondition der Kuh zur Kalbung und der Intensität der Körperfettmobilisation ab. Ein Kreislauf, der nur schwer zu durchbrechen ist (Abbildung 2).

   

Kreislauf der negativen Auswirkungen von Fruchtbarkeitsproblemen

Abbildung 2: Kreislauf der negativen Auswirkungen von Fruchtbarkeitsproblemen.

   

Insbesondere bei reduzierter Futteraufnahme im Sommer ist diese Rationsanpassung empfehlenswert. Durch die Anhebung der Energiedichte wird die Kuh unterstützt und kann den Energiebedarf auch bei hohen Leistungen optimal decken. Dairy Fat 1000 ist ein 100 %iges Fettprodukt mit dem hohen Anteil an Palimitinfettsäure und sorgt dafür, dass Milchfettgehalt und Milchmenge ohne Körpergewichtsverluste erhöht werden können.

   

Mineral- und Wirkstoffversorgung

Um die Fruchtbarkeit gezielt zu unterstützen ist zudem eine bedarfsgerechte Mineral- und Vitaminergänzung essenziell (Bell et al., 2020, Spears, 2003). So nehmen verschiedene Mineralien Einfluss auf den Zyklus und das Brunstgeschehen (Rabiee et al., 2010). Bei den Produkten der Sano Mipro-Linie handelt es sich jeweils um ein Komplettpaket. Die vollwertige Mineralstoff-, Spurenelement- und Vitaminausstattung wird um verschiedene Wirkkomplexe ergänzt. Diese sind so kombiniert, dass die Produkte für jeden Betrieb individuell ausgewählt werden können.

Die vier Wirkkomplexe sind:

  • Lebendhefe: Erhöhung der Pansenfermentation und Futteraufnahme
  • Pansengeschütztes Methionin: Bedarfsdeckung und Verbesserung des Leberstoffwechsels
  • RumenSAN®: Pflanzenextrakte zur Verbesserung der Futteraufnahme und Futterverwertung
  • Futterharnstoff: schnelle Stickstoffquelle für optimierte Pansensynchronisation.

Eine gezielte Unterstützung der Fruchtbarkeit in Ihrer Herde erreichen Sie mit Fertisan®. Die enthaltenen Vitamine A und E haben einen positiven Einfluss auf die Reproduktionsorgane, zudem beeinflussen organisch gebundene Spurenelemente die Brunstsymptome sowie den Hormonstoffwechsel positiv. Außerdem verringert Fertisan® die Gefahr der Zystenbildung und beeinflusst die Entwicklung der Embryonen positiv.

   

Fruchtbarkeits-Management

Ultraschalldiagnostik durch den Tierarzt im Rahmen der Bestandsbetreuung hat sich als geeignetes Managementtool gezeigt. Zum einen kann damit rückblickend das Management in der Transitphase kontrolliert werden und zum anderen bei Problemen frühzeitig interveniert werden. Die erste Besamung sollte frühstens ab dem 42. Tag erfolgen, da sich bis zu diesem Zeitpunkt die Gebärmutter regeneriert hat. Die freiwillige Wartezeit bis zur ersten Besamung ist eine betriebsindividuelle Entscheidung und wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Jedoch sollte auf jedem Betrieb eine konsequente Strategie verfolgt werden, sodass die erste Belegung weder zu früh noch zu spät in der Laktation stattfindet. Generell gilt, dass je besser die Kuh in die Laktation gestartet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Trächtigkeit. Wird die Kuh im Verhältnis sehr spät tragend, steigt das Risiko, dass sie mit erhöhter Körperkondition zum Abkalben kommt. Das begünstigt Stoffwechselkrankheiten im Abkalbezeitraum und in der Konsequenz Fruchtbarkeitsstörungen in der Folgelaktation - ein Kreislauf, der nur schwer zu durchbrechen ist (siehe Abbildung 2).

   

Sie möchten Ihre Kühe zu Beginn der Laktation bedarfsgerecht versorgen und unterstützen, um die höchste Leistung bei bester Gesundheit zu erreichen?

Melden Sie sich dazu gerne bei Ihrer/m Sano Fachberater/in für ein Beratungsgespräch.

 

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