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Fruchtbarkeit in Hitzeperioden unterstützen

Ein geringerer Besamungserfolg während oder nach Hitzeperioden ist ein wiederkehrendes Problem, das viele Betriebe jährlich wirtschaftlich belastet. Welche Faktoren dabei eine zentrale Rolle spielen, erfahren Sie im Folgenden.

Ein häufig vorkommendes Phänomen in vielen Herden: die Temperaturen kühlen langsam ab, die Hoffnungen auf bessere Trächtigkeitsuntersuchungen werden größer -aber dann die Enttäuschung- schlechtere TU-Ergebnisse als im Sommer!

Woran kann das liegen?! Ganz einfach: Der Hitzestress, den die Kühe während der Sommermonate erfahren haben, hat seine Spuren hinterlassen und die Folgen kommen nun zum Tragen. Dieser Zeitverzug hängt damit zusammen, dass die Follikel etwa zwei bis drei Monate von der Reifung bis zum Sprung benötigen. In dieser Phase nehmen viele Faktoren Einfluss und bestimmen somit die Qualität der befruchtungsfähigen Eizelle.

Die Herausforderung besteht darin, Maßnahmen zu ergreifen, bevor die ersten Anzeichen von Hitzestress auftreten. Hier gilt: „Prävention ist besser als Heilung“– denn negative Trächtigkeitsergebnisse bedeuten verlorene Zeit und Ressourcen. Aus welchen Gründen sich nach der Besamung keine Trächtigkeit entwickelt und welche Faktoren maßgeblich Einfluss darauf nehmen, lesen Sie im Folgenden.

Ventilation

Die täglichen Leistungen der Milchkuh sind vergleichbar mit denen eines Hochleistungssportlers. Das erfordert eine enorme Stoffwechselleistung, bei der unter anderem viel Wärme frei wird. Im Sommer erschweren hohe Umgebungstemperaturen in Verbindung mit einer geringen Luftbewegung und einer erhöhten Luftfeuchtigkeit die Wärmeabgabe enorm. Das führt zu Hitzestress beim Tier, welcher unbedingt vermieden werden sollte. Dazu bietet es sich an, im Stall rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um diesem vorzubeugen. Denn es ist bewiesen, dass Trächtigkeitsverluste höher sind, wenn die Kühe zum Besamungszeitpunkt von Hitzestress betroffen waren (Cartmill et al., 2001).

Insbesondere zu Beginn der Laktation ist die Hitzetoleranz vermindert, da hohe Leistungen und die damit einhergehende Futteraufnahme zusätzlich für eine hohe interne Wärmeproduktion sorgen. Eizellen und wenige Tage alte Embryonen sind sehr empfindlich in Bezug auf Hitzestress (Chebel et al., 2004). Im Hinblick auf deren Entwicklungsdauer, hat das zur Folge, dass Trächtigkeiten auch nach dem Sommer ausbleiben können.

Es ist empfehlenswert, für eine ausreichende Luftzirkulation im Stall zu sorgen. Am besten eigenen sich temperaturgesteuerte Ventilatoren, da sich das Temperaturempfinden von Menschen und Kühen unterscheidet. Die Wohlfühltemperatur der Kuh liegt zwischen 4 °C und 16 °C. Durch die künstlich erzeugte Luftbewegung und die Frischluftzufuhr wird die Ableitung der Körperwärme erleichtert und der Stoffwechsel entlastet. Mehr zum Thema Hitzestress finden Sie im Artikel 5 Punkte zur Unterstützung der Milchkühe im Sommer.

   

Wasserversorgung

Hohe Wasseraufnahmen fördern hohe Futteraufnahmen. Diese sind notwendig für maximale Leistung. Kühe sind Saugtrinker und nehmen bis zu 25 Liter Wasser pro Minute auf, dazu sollte die Durchflussgeschwindigkeit der Tränken überprüft werden. Die Reinigung der Tränken ist unbedingt in den täglichen Arbeitsablauf zu integrieren. Gerade im Sommer sind verschmutzte Tränken ein idealer Nährboden für Krankheitserreger und Algen. Das belastet das Immunsystem und fördert Krankheiten. In der Konsequenz steigt der Energiebedarf an. Energie wird benötigt, die dann nicht mehr für Milchleistung oder Reproduktion genutzt werden kann.

 

Beachte:

  • Wasserqualität insbesondere bei Brunnenwasser regelmäßig überprüfen
  • Beste Wasserqualitäten sicherstellen und Wasser gegebenenfalls behandeln
  • Anzahl der Tränken überprüfen: 7 cm Trogtränkenlänge pro Kuh

   

Erkrankungen

Eutererkrankungen, Klauenerkrankungen und Infektionskrankheiten wie das Blauzungenvirus - die Liste setzt sich beinahe endlos fort. Das sind Dinge, die jeder Landwirt kennt, aber am liebsten vermeiden möchte. Sie haben alle gemeinsam, dass das Immunsystem gefordert wird und zusätzliche Energie benötigt. Besonders gravierend ist dies, wenn Kühe in der Frühlaktation betroffen sind, da die Tiere aufgrund der negativen Energiebilanz ohnehin in ihrer Abwehr geschwächt sind. In der Konsequenz sind hohe Besamungsindizes und längere Zwischenkalbezeiten die Folge (Strues und Mahlkow-Nerge, 2008).

Ursachen für Klauenerkrankungen sind vielfältig. Sie können fütterungsbedingt entstehen – als Folge von Acidose oder Ketose, die wiederrum auf eine niedrige Trockenmasseaufnahme zurückzuführen sind. Überbelegung oder Hitzestress begünstigt dies.

Es gibt zahlreiche anerkannte Fruchtbarkeitsstörungen, die auch ursächlich für eine reduzierte Fruchtbarkeit in der Herde sein können. Dabei gilt es, die Ursache zu identifizieren, um gezielt handeln zu können.

   

Fruchtbarkeitsstörungen

Hohe Milchleistungen bedeuten einen enormen energetischen Aufwand für die Kuh. Evolutionsbiologisch liegt die Priorität der Milchkuh auf der eigenen Erhaltung inklusive der Milchbildung und danach erst auf der Reproduktionsleistung. Aus diesem Grund mindert eine stark negative Energiebilanz zu Beginn der Laktation die Qualität der Follikel.

Bei ungenügender Futteraufnahme fehlt Energie für die Follikelentwicklung und somit der Entstehung der Brunst. Je ausgeprägter eine Entgleisung des Stoffwechsels nach der Kalbung ist, desto intensiver sind auch die folgenden Fruchtbarkeitsstörungen (Martens, 2013). Da gerade die Leber eine zentrale Rolle hinsichtlich der Regeneration und Abbauprozesse der negativen Energiebilanz spielt, gilt es, diese nicht zusätzlich durch weitere Stoffwechselstörungen zu belasten (Wathes et al., 2007).

Mangelnde Hygiene, Komplikationen während der Geburt, Nachgeburtsverhalten und Stoffwechselstörungen nach der Geburt begünstigen das Eindringen von Bakterien in die Gebärmutter und sind verantwortlich für das Auftreten von Metritiden. Das Milieu in der Gebärmutter sorgt dafür, dass sich weder die Eizelle einnisten kann, noch können die Spermien überleben. Erfolgt keine Behandlung, wird die Krankheit chronisch und die Endometritis sorgt für Unfruchtbarkeit.

Verschiedene Arten von Eierstockzysten haben einen unterschiedlichen Aufbau und produzieren verschiedene Hormone. Die Gemeinsamkeit liegt jedoch bei allen in der Blockierung der Brunstzyklen. Es sind viele Ursachen bekannt, gehäuft wird diese Zyklusbeeinträchtigung bei Kühen beobachtet, bei denen eine stark negative Energiebilanz nach der Kalbung festgestellt wurde.

Die Infektion mit einer Vielzahl von Erregern hat negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Diese sind ohne gravierenden Krankheitsausbruch in einer Vielzahl der Herden verbreitet. Bei einer Untersuchung der Universität Bonn wurden in > 60 % der Betriebe chlamydienartige Erreger nachgewiesen (Universität Bonn, Institut für Tierwissenschaften, 2008). Die Erregerausscheidung findet statt über: Fruchtwasser, Kot, Harn, Milch, Nasensekret und beeinträchtigt nachweislich die Fruchtbarkeit.

Die Fruchtbarkeit wird von offensichtlichen, aber auch unscheinbaren Faktoren beeinflusst. Häufig liegen die Ursachen in der Vergangenheit und sind nicht eindeutig zuzuordnen. Deshalb bietet es sich an, das Blickfeld zu erweitern und Fruchtbarkeit auch im Kontext der Trockensteher und in der Frühlaktation zu betrachten. Mehr zu diesem Thema lesen Sie in den Artikeln zu Hitzestress in der Trockenstehphase und zu Beginn der Laktation.

   

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