Fragen & Antworten zur Grassilage

Der Forsythien-Strauch blüht in schönstem Sano Gelb und zeigt damit den Vegetationsbeginn an. Spätestens in 6 bis 8 Wochen wird gemäht. Mit Beginn der Vegetation stehen viele weitere Fragen rund um den ersten Schnitt im Raum. Wir beantworten sie.

1. Wann ist der richtige Schnittzeitpunkt für die Grassilage?

Der optimale Schnittzeitpunkt ist kurz vor dem Beginn des Ähren- und Rispenschieben erreicht, ca. 6 bis 8 Wochen nach Beginn der Vegetation. Ausschlaggebend sind die Hauptbestandsbildner! Wann das genau ist, kann von Betrieb zu Betrieb stark variieren. Als grobe zeitliche Orientierung kann die Grünlandtemperatursumme von 200°C genutzt werden. Diese zeigt den Beginn der Vegetation an. Beginnen Sie etwa vier Wochen vorher, den Bestand zu kontrollieren.

2. Soll ich besser morgens oder abends Gras mähen?

Morgens oder vormittags mähen zeigt gute Anwelkergebnisse (Ziel: 30-35% TM). Denn der Effekt der photosynthetischen Trocknung wird genutzt. Voraussetzung: Eine breitflächige Ablage des Ernteguts. Die Pflanze bildet dabei Zucker, wobei Wasser verbraucht wird. Zum anderen verdunstet Feuchtigkeit über die Spaltöffnung der Blätter mit dem gebildeten Sauerstoff. So welkt das Pflanzenmaterial innerhalb weniger Stunden auf den optimalen TS-Gehalt (35%) an. Das ermöglicht kurze Feldliegezeiten und schnelles Einsilieren. Wichtig ist, dass nicht bei Tau gemäht wird. Das Gras und auch der Boden sollten trocken sein! So werden Verschmutzungen vermieden und der Besatz an Gärschädlingen (z.B. Hefen, Pilze, Clostridien etc.) reduziert. 

3. Was bringt mir eine 24h-Silage?

Bessere Siliererfolge und höhere Futterwerte. Das liegt an den kurzen Feldliegezeiten. Das Risiko, zu lange anzuwelken und zu trockenes Futter einzufahren, sinkt. Das erleichtert den Silierprozess für die Milchsäurebakterien. Außerdem werden Feldverluste sowie der Abbau von Kohlenhydraten und Proteinen (Proteolyse) reduziert. 

4. Wann kann ich meine Folgeschnitte für die Grassilage mähen?

Grundsätzlich wird der Schnittzeitpunkt der Folgeschnitte genauso ermittelt wie der des ersten Schnittes. Doch kommt es stark darauf an, wofür Sie die Folgeschnitte benutzen möchten. Wird hochenergetisches Futter benötigt, sollte der zweite Schnitt eher früher als später gemacht werden.   

5. Wieso kann ich nicht einfach tiefer schneiden und mehr Ertrag ernten?

Wird unter 7 cm gemäht, hat man zwar geringfügig mehr Masse im Silo, doch mit deutlich schlechteren Inhaltsstoffen. Rohasche und auch Rohfaser steigen beim Tiefschnitt stark an, Rohprotein sinkt (Stängel sind sehr faserhaltig). Das bedeutet einen schlechteren Futterwert und ein Risiko zu Fehlgärungen (Clostridien). Bei einem zu tiefen Schnitt wird der Wachstumskegel (Apex) in der Pflanze verletzt und der Bestand wächst langsamer und schlechter nach. Das bedeutet langfristig sogar weniger Ertrag.

6. Gibt es Unterschiede bei Wiesen- und Ackergrasschnitt zu beachten?

Ackergras muss höher geschnitten werden (10 cm). Da es hier keine dichte Grasnarbe gibt, braucht es ausreichend Stoppelhöhe, um Verschmutzung zu vermeiden. 

7. Was muss ich beim Mähen von Kleegras- bzw. reinen Leguminosebeständen beachten?

Ausreichend Schnitthöhe (bei Luzerne 8-10 cm) für sauberes Futter und schnelles Anwelken (Durchlüftung von unten). Um Bröckelverluste zu minimieren ist es wichtig, das Erntegut schnell und mit möglichst wenigen Bearbeitungsschritten auf die gewünschte Trockensubstanz zu bekommen. Das Mähen in Breitablage ist hier zu empfehlen. Viel Rohprotein und sehr wenig Zucker machen die Konservierung schwer. Besonders bei reinen Leguminosebeständen ist darum der Einsatz spezieller Siliermittel wie Labacsil® Luzerne Trio notwendig, um den hohen Futterwert zu sichern. 

8. Das Gras ist zu trocken. Was kann ich jetzt noch machen?

Unbedingt kürzer häckseln, um trotzdem eine gute Verdichtung zu erreichen. Bei sehr hohen Trockensubstanzgehalten kann die theoretische Häcksellänge bis zu 1 cm verkleinert werden. Außerdem empfiehlt sich der Einsatz von Siliermitteln, um die Stabilität der Silage zu unterstützen.

9. Das Gras ist allgemein eher zu nass. Was kann ich jetzt noch machen?

Gerade jetzt hoch mähen (mind. 8cm), da durch die Stoppeln das Erntegut auch von unten belüftet wird und besser trocknet. Theoretische Häcksellänge je nach Trockensubstanzgehalt zwischen vier und sechs Zentimeter einstellen. Bei nassen Silierbedingungen empfiehlt sich die Kombination aus chemischen und biologischen Siliermitteln, wie Labacsil® Duo.

10. Was bringt mir der Einsatz von Siliermitteln?

Gras ist durch den hohen Gehalt an Rohprotein und die geringen Mengen an löslichen Kohlenhydraten von Natur aus eher schlecht silierbar. Dazu kommt, dass der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien sehr variiert und weder getestet noch vorausgesagt werden kann. Besonders bei Trockenheit und kalten Nächten, wie es vor dem ersten Schnitt der Fall ist, sind kaum natürliche Milchsäurebakterien auf dem Gras vorhanden. Das erschwert die erfolgreiche Silierung. Unsere Siliermittel aus der Labacsil®-Reihe sorgen für einen ausreichend hohen Besatz an Milchsäurebakterien, eine schnelle Senkung des pH-Wertes und dadurch für sicheres und schmackhaftes Grundfutter sowie gesunde und leistungsstarke Tiere. 

11. Ich habe immer wieder Probleme mit Nacherwärmung im Grassilo. Was kann ich dagegen tun?

Nacherwärmung ist ein Zeichen dafür, dass Hefen und Pilze im Silo nach der Öffnung aktiv sind und sich vermehren. Das passiert, wenn der pH-Wert der Silage zu hoch ist. Ursachen können unter anderem mangelhafte Verdichtung, zu geringer Besatz an natürlichen Silierbakterien oder eine zu kurze Silierdauer sein. Überprüfen Sie Punkte wie Häcksellänge, Feldliegezeiten, Verdichtung, Silierdauer sowie den Vorschub und setzen Sie auf den Einsatz von Labacsil® Siliermitteln.

12. Wie verdichte ich das Silo richtig?

Von Anfang an, da sonst keine Tiefenwirkung vorhanden ist. Die Walzgeschwindigkeit bestimmt die Geschwindigkeit der gesamten Häckselkette! Für eine optimale Verdichtung sollte jede Grasschicht maximal 30 cm dick sein und mit 2,5 bis max. 4 km/h, 2 bis 4-mal gleichmäßig überfahren werden. Faustregel: Das Gewicht des Walzfahrzeugs entspricht einem Drittel der stündlichen Bergeleistung des Häckslers. 

13. Ich habe Probleme mit erhöhter Buttersäure in der Silage. Was muss ich in Zukunft beachten?

Buttersäure ist das Produkt von Clostridien. Clostridien sind Bodenbakterien und werden meist über Schmutz in die Silage gebracht. Überprüfen Sie Ihre Schnitthöhe und die Einstellung von Zetter und Schwader (die Zinken dürfen den Boden nicht berühren). Zusätzlich wird durch eine starke Milchsäuregärung mit Labacsil® Siliermitteln die Aktivität von Clostridien und dadurch auch die Buttersäurebildung reduziert. 

14. Ich habe Schimmelnester erst ab etwa 30 cm unter der Oberfläche der Silage. Darüber ist alles super. Wie kann das sein?

Durch zu langes Nachwalzen entsteht dieses Phänomen. Der Reifendruck erreicht nur eine Tiefe von ca. 30 cm. Darum sollten beim Verdichten auch maximal 30cm hohe Schichten überfahren werden. Wenn zu lange auf der letzten Schicht gefahren wird, entsteht unter dieser Schicht ein Sogeffekt, in etwa wie bei einer Ziehharmonika. Durch den Sogeffekt wird Luft in genau dieser Schicht eingesogen und es können Schimmelnester entstehen. Darum, je nach Silogröße, max. 30 bis 60 Minuten nachwalzen. Je trockener das Siliergut ist, desto kürzer nachwalzen! 

15. Ich habe starken Futtermangel und kann mein Silo keine 8 Wochen zu lassen. Was kann ich machen?

Silieren Sie einen Teil des Futters in Wickelballen. Auch ein kleines Behelfssilo ist eine Möglichkeit. Achten Sie dabei unbedingt auf ausreichend Vorschub. Das Hauptsilo sollte mindestens 8 Wochen Zeit haben, zu silieren. Ihre Tiere werden es Ihnen mit hohen Futteraufnahmen und Leistungsfähigkeit danken! 

16. Wie kann ich auch nach der Silierung noch das meiste aus dem Grundfutter holen?

Auch nach Abschluss des Silierprozesses, nach Öffnung des Silos und wenn das Futter auf den Futtertisch kommt, gibt es einiges zu beachten. Um das Risiko der Nacherwärmung zu reduzieren, sollte eine glatte Anschnittfläche und ausreichend Vorschub von mindestens 2,5m pro Woche gewährleistet sein. Beim Aufdecken in kleinen Schritten arbeiten und mit Sandsäcken als Querriegel Lufteintritt unter die Folie verhindern. Eine Labor-Analyse zeigt die Qualität der Silage hinsichtlich der Nährstoffe, der Verdaulichkeiten und des Gärsäuremusters. Zusätzlich kann so die optimale Ration mit der Silage erstellt werden.

 

Sie haben noch weitere Fragen zur Grassilierung? Dann wenden Sie sich gerne direkt an Ihren persönlichen Sano Fachberater.

 

Jetzt Kontakt aufnehmen

Produktempfehlungen

Labacsil® Luzerne Trio
Siliermittel mit Bakterien, Siliersalz und Enzymen für eiweißreiche Silagen
Labacsil® Acid
Das leistungsstarke, nicht korrosive Siliersalz
Combisan Acid
Flüssiger Säuremix zur Futterkonservierung
Labacsil® Duo
Siliermittel mit Bakterien und Siliersalz für besonders sichere Silagen

Sano - Die Tier-Ernährer