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Milchfieber kostet Milch und Nerven - So rüsten Sie Ihre Trockensteher gegen Calciummangel.
Milchfieber: Calciummangel bei Kühen
Calcium ist essentiell. Ohne Calcium kein Anspannen der Muskeln. Störungen des Calciumstoffwechsels führen bei Milchkühen zu Milchfieber. Milchfieber entsteht aus einem verminderten Calciumgehalt im Blutserum (Hypokalzämie). Höhere Einsatzleistungen begünstigen Milchfieber. Weitere Folgen einer Hypokalzämie sind unter anderem Labmagenverlagerung, Nachgeburtsverhaltung und Mastitis (NRC 2001). Das kostet Milch, Geld, Nerven und geht zu Lasten von Nutzungsdauer, Lebensleistung und Fruchtbarkeit.
Calciumstoffwechsel bei Kühen
Der größte Calciumentzug bei Kühen geschieht durch die Milch. Die Aufnahme von Calcium steuert der Organismus mittels Parathormon. Dabei spielt auch der Phosphatstoffwechsel eine wichtige Rolle. Trockensteher benötigen kaum Calcium. Der Darm fährt deshalb in dieser Phase die Calciumaufnahme aus dem Futter herunter. Zur Abkalbung steigt der Calciumbedarf mit wachsender Milchmenge sehr schnell an. Die Aufnahme von Calcium passt sich langsamer an. Einige Tag sind nötig. Deshalb fällt Calciumspiegel im Blut ab. Die Tiere rutschen in einen subklinischen oder klinischen Mangel an freiem Calcium. Betroffen sind vor allem hochleistende Kühe ab der zweiten Kalbung.
So erkennen Sie Milchfieber bei Ihren Kühen:
- taumelnder Gang
- Stolpern und Weggrätschen der hinteren Beine
- Tiere können nicht mehr aufstehen
- Festliegens in Brustlage
- Verschiedene Kopflagen mit wild um sich schlagendem Kopf: Anzeichen für zusätzlich auftretenden Phosphormangel
- Hoher Puls
- Geringe Körpertemperatur: Mit der Hand gut fühlbar an den Ohren und im Beckenbereich
- Gestörtes Allgemeinbefinden und auch Bewusstsein (Teilnahmslosigkeit)
- Ohne Behandlung sterben ca. 75 % der Tiere innerhalb von Stunden
Milchfieber bei Kühen vorbeugen durch eine spezielle Trockensteher-Ration:
- Erzeugen Sie schon bei den Trockenstehern einen leichten Calciummangel.
- Nur calciumfreies oder calciumarmes Mineralfutter für die Trockensteher reicht nicht aus.
- Im (Grund-)Futter ist meist mehr Calcium und Kalium enthalten als eine trockenstehende Kuh benötigt.
- Die Kationen-Anionen-Bilanz (DCAB) wird aus den Gehalten an Natrium und Kalium (+, basisch) sowie Chlorid und Schwefel (–, ansäuernd) in der Ration berechnet: DCAB (mEq/kg TM) = (Na % × 435 + K % × 256) – (Cl % × 282 + S % × 624)
- Hohe Kationengehalte im Grundfutter der Kühe – vor allem Kalium in Gras und Luzerne – erzeugen eine positive DCAB von + 150 bis + 250 meq/kg TM (Milliaquivalent pro kg Trockenmasse).
- Eine hohe DCAB hemmt die Mobilisierung von Calcium aus dem Skelett und stellt die Hauptursache für das Auftreten von Milchfieber bei Kühen dar.
- Ziel-DCAB in der Trockenstehzeit: gut < 100, ideal: < 0 bis - 80.
- Saure Salze enthalten viel Sulfat und oder Chlorid. Diese Anionen senken die DCAB.
- Eine niedrige DCAB fördert die Calciumausscheidung über den Harn. Der Organismus nimmt am Darm mehr Calcium aus dem Futter auf und mobilisiert mehr aus den Knochen.
- Diese antrainierte, hohe Calciumaufnahme in der Trockenstehphase setzt sich nach der Kalbung fort. Der Calciumspiegel im Blut fällt nicht so stark ab. Das beugt gegen Milchfieber und Festliegen vor.
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Was können Sie rund um die Kalbung zusätzlich gegen Milchfieber tun? Lesen Sie hier im Blog dazu mehr >
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